Carsharing-Verein bleibt trotz Krise mobil

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Der Carsharing-Verein Erding hat seit Beginn der Corona-Ausgangsbeschränkungen einen Rückgang der Buchungen um zwei Drittel zu verzeichnen. Dennoch wollen die Erdinger den Betrieb ihrer Vereinsfahrzeuge uneingeschränkt aufrechterhalten. “Gerade in der Krisenzeit wollen wir Menschen in der Region, die kein eigenes Auto haben, eine günstige und sichere Form der Mobilität ermöglichen”, erklärt der Vereinsvorsitzende Alois Neumeier. Der Vereinsvorstand habe sich daher gegen die vorübergehende Stilllegung eines oder mehrerer Fahrzeuge aus wirtschaftlichen Gründen entschieden. Für die Nutzung der Fahrzeuge gelten verschärfte Hygieneregeln.

Im Carsharing-Verein Erding teilen sich derzeit 50 registrierte Nutzer insgesamt drei Fahrzeuge, ein viertes ist bestellt. Die Autos sind an festen Standorten am Erdinger Bahnhof, in Altenerding und Klettham stationiert und können über ein Buchungssystem online reserviert werden. Für die Fahrzeugnutzung fällt eine Gebühr von 60 Cent pro Stunde und eine Kilometerpauschale in Höhe von 35 Cent an, die Benzinkosten sind darin bereits enthalten. Die günstigen Preise sind möglich, weil der Verein keine Gewinne anstrebt – Vorstand und Fahrzeugwarte arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich. Der Verein bietet Interessenten eine dreimonatige Probemitgliedschaft mit einer monatlichen Gebühr von sechs Euro an. Wer danach weiter dabeibleiben möchte, beteiligt sich darüber hinaus mit einer einmaligen Einlage in Höhe von 375 Euro, die er zum Ende seiner Mitgliedschaft zurückbekommt. Weitere Informationen gibt es auf der Vereins-Homepage unter www.carsharing-erding.de.

Nach Berechnungen des Bundesverbands Carsharing (bcs) kann die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen eine wirtschaftlich lohnende Alternative zum eigenen Auto sein, wenn die jährliche Fahrleistung unter 10.000 km – rund 27 Kilometer pro Tag – liegt und das Auto nicht für den täglichen Arbeitsweg benötigt wird. Carsharing ist auch unter ökologischen Gesichtspunkten eine sinnvolle Alternative und gilt als wichtiger Baustein für eine klimaverträgliche Mobilität der Zukunft: Ein einzelnes stationsbasiertes Carsharing-Fahrzeug ersetzt nach Angaben des bcs zwischen acht und 20 herkömmliche Autos. Dadurch wird der Energie- und Rohstoffverbrauch bei der Fahrzeugproduktion und der Parkraumbedarf in den Städten deutlich reduziert. /CSE